Waffenkunde - Langwaffen

US-Selbstlader AR 15 .223 Rem

Mit dem von E. Stoner und der Firma ArmaLite entwickelten Modell AR-15 wurde einer neuen Tendenz innerhalb der US-Armee Rechnung getragen. Als Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Koreakrieg sowie einem Forschungsprogramm wurde die Meinung vertret-
ten, daß eine hohe Kadenz und ein hoher Munitionsvorrat wichtiger als Präzision und Reich-
weite seien und die Infanteriebewaffnung der Zukunft ein Mittelformat zwischen Gewehr und Maschinenpistole erfordere, ohne dabei Waffen-
wirkung einzubüßen.

Als man 1957 ArmaLite mit der Entwicklung einer Reihe von Testmodellen beauftragte, griff diese auf das bereits 1955 durch E. Stoner entwickelte AR-10 zurück. Als Ergebnis konnte 1958 das Modell AR-15 im neuen Kaliber .223 Remington zu Erprobungszwecken an die US-Armee geliefert werden.
Das Waffengehäuse besteht aus einer Leicht-metalllegierung, der gerade Schaft aus Kunststoff.
Mangels eines erhofften Großßauftrages, musste ArmaLite die Rechte an die Colt weiterverkaufen.

Das erste Kontingent von 8.500 Sturmgewehren wurde durch die US Air Force angeschafft. Gegen Ende 1963 folgte ein weiteres von etwa 105.000 AR-15 für die im Vietnam operierenden Spezial-
verbände sowie für die US Air Force.
Bis 1966 befanden sich etwa 350.000 Waffen bei amerikanischen Streitkräften. Trotz der anfänglich erfolgreichen Tests bestand das neuartige Waffen-
konzept die erste Praxisprüfung nicht.

Reinigungszubehör war zunächst nicht vorhanden, also wurde den Soldaten erzählt, die M16 sei eine selbstreinigende Waffe.
Dreck und Schmauchspuren in der Waffe führten jedoch mehr oder minder häufig zu irreparablen Ladehemmungen auch und gerade in Gefechts-
situationen. Ein weiterer Nachteil war der hohe Munitionsverbrauch, da das M16 im Gegensatz zur M14 einen geringeren Rückstoß hatte.
Dadurch wurde die Waffe im Dauerfeuermodus kontrollierbarer.

Daher betrachteten viele der Soldaten das M16 als "persönliches Maschinengewehr".
Dieses Problem wurde behoben, weil man später die Dauerfeuerfunktion durch einen Feuerstoß-
modus zur Abgabe von jeweils drei Schuss ersetzte.
Trotz einiger Verbesserungen (insbesondere einer externen "Schließhilfe"), die das M16 mittlerweile zu einem zuverlässigen Sturmgewehr machten, hat es seinen schlechten Ruf nie ganz verloren.
Das AR-15 wurde ab Ende 1967 offiziell unter der Modellbezeichnung M16A1 als Standard-Sturm-
gewehr in den Teilstreitkräften der USA eingeführt.

Das Gewehr wird von Sportschützen trotzdem ganz gerne geschossen, da es in der überarbei-
teten Sportversion recht gute Präzision aufweist.

Technische Daten:


Gesamtlänge: 980 mm
Lauflänge: 508 mm
Gewicht: 3800 g (ohne ZF)
Caliber: .223 REM
Visierung : Diopter
Geschwindigkeit: 1000 m/s