Waffenkunde - Langwaffen

US-Selbstlader M1 Carbine .30

Der M1-Karabiner wurde an erster Stelle entworfen, um Truppen außerhalb des direkten Kampfgeschehens eine bessere Verteidigungs-
waffe in die Hand zu geben.
Sie war für ungeübte Soldaten einfacher zu bedienen als die .30-Kaliber-Büchsen dieser Zeit. Die ersten Karabiner dieser Art wurden in der Mitte des Jahres 1942 an die Soldaten ausgeliefert, und zwar zuerst an die Truppen im europäischen Kriegsgeschehen.
Nie jedoch war die M1 mit ihren schwächeren .30 Carbine-Patronen als Hauptwaffe für die Infanterie vorgesehen; genauso wenig war sie vergleichbar mit den schlagkräftigeren Sturmgewehren, die später im Krieg gebaut wurden.

Und trotzdem wurde der Karabiner bald an Infanterieoffiziere, Fallschirmjäger, Maschinenge-
wehr-Soldaten und andere Frontsoldaten aus-
gegeben. Der Ruf der Waffe im Kampf war unterschiedlich. Als Hauptwaffe war der Karabiner nicht überall beliebt, aber als Zweitwaffe durchaus. Auch die Luftlandeeinheiten, die mit der klappbaren Version M1A1 ausgestattet waren, lobten das Gewehr in höchsten Tönen. Auch die Tatsache, dass die Patronenzünder keinen Rost verursachten, war Anlass zur Freude; besonders in den pazifischen Kriegsgebieten waren korro-
dierte Läufe ein allgegenwärtiges Problem.

In Europa dagegen beschwerte man sich häufig über schlechte Zünder und damit einhergehende Fehlschüsse. Während Soldaten im Pazifik dankbar für die Leichtigkeit der Waffe waren, beklagte man sich in Japan über unzureichende Mannstoppwirkung, es wurde auch gesagt, die Geschosse würden durch kleine Bäume und Dschungelgestrüpp zu sehr abgelenkt. Daher wurde an vielen gekürzten Versionen der M1 Garand gearbeitet, von der jedoch keine je offiziell übernommen wurde. Eigentlich sollte der M1-Karabiner die Fähigkeit zum Umschalten zwischen Voll- und Halbautomatik besitzen, was aber erst 1944 mit der M2 eingeführt wurde.

Der M2-Karabiner war Standardwaffe im Koreakrieg, aber machte sich schnell unbeliebt: Die Waffe litt unter Ladehemmungen bei Kälte, was man später auf unpassende Rückstoßfederung zurückführte. Eine offizielle Untersuchung des US-Militärs bestätigte 1951 diese Probleme und berücksichtigte sogar Beschwerden der Soldaten, dick eingekleidete koreanische und chinesische Gegner würden auch auf kurze Entfernung mit mehreren Schüssen nicht fallen.

Im Vietnamkrieg wurde die M2 nochmals ausgegeben, besonders an Aufklärungstruppen (LRRP). Nach wiederholten Berichten über die Unzuverlässigkeit der Waffe in Sachen Mannstoppkraft schied der M2-Karabiner aber endgültig aus den Arsenalen der USA aus. In den späten 1960er Jahren wurden die Karabiner langsam durch die M16 ersetzt, und viele der M1-, M2- und M3-Karabiner wurden den Südkoreanern überlassen. Die Reihe der M1/M2/M3-Karabiner war für Jahrzehnte die meistproduzierte Waffe der USA – die M1 an erster Stelle – und ist heute noch immer eine in den USA übliche private Jagd- und Hobbywaffe. Im Sportschiessen inzwischen eine beliebte Waffe, die in verschiedenen Disziplinen
geschossen wird.

Technische Daten:


Gesamtlänge: 904 mm
Lauflänge: 457 mm
Gewicht: 2480 g (ohne ZF)
Caliber: .7,62 x 33 mm
Visierung : Lochkimme und Balkenkorn
Geschwindigkeit: 600 -750 m/s